Auf dem Mainradweg 2

Meine nächste Fahrrad-Etappe auf dem Mainradweg (D5) beginnt in Frankfurt-Höchst, ich komme vom Höchster Bahnhof die Leunastraße heruntergefahren und biege an deren südlichem Ende auf den D5 ein. Es folgt der Weg am südlichen Rand des Höchster Chemie-Industriegebietes (ehem. Farbwerke Höchst/Höchst AG) entlang nach Sindlingen. Hier geht es in Richtung Okriftel und Flörsheim wieder näher am Mainufer entlang.

Auf dem Mainradweg 2
Auf dem Mainradweg 2

Aus dem Uferwald heraus führt der gut ausgebaute Weg an Okriftel und Eddersheim vorbei, um sich am Ende von Eddersheim auf einen mehrere Meter hohen Deich zu erheben. Hier ist der Weg fein geschottert und schmal, aber sehr schön zu fahren und interessant anzuschauen. Nur, wenn sich hier einmal zwei größere Radlergruppen begegnen, heißt es höchste Vorsicht – oder sicherheitshalber absteigen.

Auf dem Mainradweg 2
Auf dem Mainradweg 2

Nach einigen Minuten Fahrt auf erhabener Position erreicht man Flörsheim. An dessen Ende verlässt man für knapp zweieinhalb Kilometer das Mainufer, um eine Industrieanlage mit eigenem Minihafen zu umkurven und landet schließlich mitten in den Weinhängen von Hochheim, dem östlichen Ableger des Weinbaugebiets Rheingau. Nun fährt man leider auf ziemlich abgenutztem Betonplattenweg, es poltert und ruckelt heftig auf den unzähligen Querfugen und Bruchstellen. Dringender Reparaturbedarf!

Kurz nach diesem Geholpere entschädigt den Eisenbahn- und Baugeschichtsfreund unter den Radlern der Blick auf die Eisenbahnbrücke Hochheim (auch: Kostheimer Brücke), neoromanisch erbaut zwischen 1901 und 1904, mit zahlreichen Jugendstilelementen, ein schön anzusehendes Industriedenkmal. Lustig der enge Fuß- und Radwegtunnel, durch den man die alte Brücke unterquert.

Auf dem Mainradweg 2
Auf dem Mainradweg 2

Die folgenden dreieinhalb Kilometer sind eher unspektakulär, man radelt so größtenteils unter Bäumen vor sich hin, bis … ja, bis sich ganz unvermittelt die Szenerie völlig verändert, und mit ihr die Atmosphäre: die Mündung des Mains in den Rhein ist erreicht! Der Radweg verläuft erhöht in einer langen Rechtskurve ganz dicht am Mainufer entlang – und wird schließlich zum Rheinufer-Radweg. Die Szenerie hat etwas Erhabenes, Großzügiges, der Rhein wirkt gegenüber dem schmalen Main doch ein wenig majestätisch.

Auf dem Mainradweg 2
Auf dem Mainradweg 2

Ein kurzer Stopp noch am entscheidenen 0,0-Schild, hier ist wirklich der Main an seinem Ende angekommen, das ist immer ein gutes Fotomotiv, es folgen noch ein paar Minuten Fahrt und der erfreute (und nicht erschöpfte) Radler macht verdiente Rast unmittelbar unterhalb der Theodor-Heuß-Brücke, die als große Verkehrsbrücke Wiesbaden und Mainz verbindet. Und der Blick schweift zum anderen Ufer zum riesigen Mainzer Dom…

Auf dem Mainradweg 2