Strom sparen? Da geht noch mehr…

Ich bin, wie ich an früherer Stelle schrieb, mit meinem Stromverbrauch schon auf einem ziemlich niedrigen Niveau angelangt. 780 kWh Jahresverbrauch (2021) für einen Singlehaushalt dürften als sparsam gelten.

Große Sprünge nach unten sind wohl kaum noch drin, wollte ich nicht auf wesentliche Komfortmerkmale verzichten. (Ein älterer Bekannter von mir liegt bei deutlich unter 500 kWh. Allerdings in einer 1-Zimmer-Wohnung mit unter 40 qm Fläche, ohne Fernseher, ohne Internet/Festnetz-Zugang, mit sehr kleinem Kühlschrank und kleiner Waschmaschine.)

Aber es sollte doch noch etwas gehen, z.B. mit einer leichten Umstellung bei den Fernsehgewohnheiten. Dazu habe ich mir etwas angeschafft, nämlich ein neues 10-Zöller-Tablet. Zuallererst wird das meine neue Steuerzentrale für Musik – lokal und aus dem Netz. Dazu Lese- und Surfgerät für das Sofa.

Kleiner gucken

Die Stromspar-Idee ist nun die Folgende:

Wenn ich Sendungen, für die ich nicht den großen Bildschirm benötige, auf dem Tablet schaue, kann die große Glotze ausgeschaltet bleiben.

Das beträfe Nachrichtenmagazine, Kabarettsendungen, Dokus aller Art und Gesprächsformate wie z.B. Scobel. Das alles kommt doch verlustfrei auch auf einem kleinen 10″-Schirm rüber.

Meine Liebligsserien und ab und zu mal einen Kinofilm schaue ich weiterhin auf 40″. Meinetwegen auch den gelegentlichen Tatort und Poliziruf 110 u.ä.

Auf diese Weise dürfte ich, schätze ich, rund 40 Prozent meines TV-Konsums auf das Tablet verlagern können. Da das Tablet vielleicht gerade 10 Prozent des Stromverbrauchs des Fernsehers »verbrät«, ergäbe sich schon eine monetär spürbare Einsparung, aufs Jahr gesehen.

Ich muss mal den Verbrauch des Fernsehers messen; den Verbrauchswert, den ich vor Jahren einmal gemessen hatte, habe ich inzwischen vergessen.

Den Verbrauch des Tablets (wie auch von Smartphones) kann man relativ leicht ausrechnen.

Mal schauen, vielleicht liefere ich in Kürze eine Vergleichsrechnung nach, wenn ich genauere (Mess-) Werte habe…

Messdaten…

Da ich das neue Tablet noch nicht betriebsfertig eingerichtet habe, kann ich noch keine genaueren Verbrauchsdaten messen und berichten. Ich richte mich per Schätzung nach meinen Erfahrungsdaten mit meinem alten Tablet und meinem Smartphone. Für den Fernseher allerdings habe ich aktuelle Messdaten.

Gerechnet wird wie folgt:

(Gemessener) Stromverbrauch (Leistungsaufnahme) in Watt x tägliche Nutzungzeit in Stunden ergibt den Verbrauch in Watt-Stunden (Wh).

Dieser Wert x Anzahl Nutzungstage im Jahr geteilt durch Tausend ergibt den Jahreverbrauch in Kilowatt-Stunden (kWh)

Mein Fernseher:

Ca. 62 Watt gemessene Leistungsaufnahme bei ca. 3,5 Stunden Nutzung pro Tag ergibt 217 Wh Tagesverbrauch. Bei rund 355 Tagen Nutzung im Jahr komme ich auf einen Jahresverbrauch von (217 x 355 / 1000) etwa 77 kWh.

Ok, das entspricht recht genau knapp 10 Prozent meines Gesamtstromverbrauchs.

Mein Tablet kann per mitgeliefertem Netzteil mit 5 Volt bei 1,55 Ampère geladen werden. Das entspricht 7,8 Watt (VA) Leistungsaufnahme. Bei (zur Zeit) vermutet ca. 1 Stunde Ladezeit pro Tag (von geschätzt 75 % auf 100 %) ergeben sich 7,8 Wh pro Tag, bei 360 Tagen pro Jahr kommt das auf 2,8 kWh im Jahr.

Bei meinem Smartphone übrigens sieht die Rechnung etwa so aus:

Maximal 33 W Ladeleistung bei ca. einer Dreiviertelstunde Ladezeit ergeben ca. 25 Wh pro Tag. Bei 365 Tagen Nutzung errechnen sich dann gut 9 kWh Stromverbrauch pro Jahr.

Fazit

TV auf dem Tablet gucken statt auf meinem Fernsehgerät wird eine deutliche Einsparung bein Stromverbrauch bringen, da das Tablet mit Sicherheit weniger als ein Zehntel des TVs verbraucht.

Am Ende wird es eine Frage der Umgewöhnung im Nutzungsverhalten sein…


Kommentare

5 Antworten zu „Strom sparen? Da geht noch mehr…“

  1. Jetzt weiß ich auch, wofür du das Tablet brauchst!

  2. Ebent.

    (Verbrauchs-Vergleich folgt…)

  3. Ich kann nicht vergleichen. Die Unterschiede sind schon groß. Wir brauchen für unsere 80qm-Wohnung 5.000 kWh Strom und 10.000 kWh Gas. Wir sind zu dritt. Die Geräte, die fast ganztägig laufen, sind: Mein Rechner, Google Nest Mini. Abends das TV-Gerät. Nachts schaltet mein Router ab. Wir haben am Thermostat die Temperatur heruntergeregelt. Auf 19 Grad werden wir wahrscheinlich nicht gehen. Wir frieren schon bei 22 Grad. Mal sehen, ob wir uns langsam an niedrigere Temperaturen gewöhnen können. Die Gesundheit meiner Schwiegermutter hat sich dramatisch verschlechtert. Sie ist sehr unruhig und seit über einem Monat bettlägerig. In ihrem Zimmer können wir die Temperatur nicht so weit herunterregeln. Keine Ahnung, ob solche laienhafte Versuche wirklich in der Breite etwas bewegen. Ich hoffe es.

  4. Oh Mann! Ich habe die Waschmaschine, den Trockner und – auch noch – den Durchlauferhitzer vergessen. Die ersten beiden Geräte werden besonders viel aufgrund der anfallenden Wäsche genutzt. Viel Potenzial zur Einsparung ist da dann doch nicht.

  5. Das Potenzial zum Einsparen ist dann einfach nicht so groß… da kann man vielleicht noch einen Teil Wäsche mit 30/40 Grad anstatt 60 Grad waschen und den Trockner nur noch für die Handtücher einsetzen.

    Vielleicht geht noch was beim Kühlschrank, denn der ist einer der absolut größten, wenn nicht der größte Stromverbraucher, im Haushalt.

    Was die Temperaturen angeht:

    Vor drei oder vier Wochen, als es darußen noch 25+ Grad waren, hatte ich in den beiden Zimmern 20 Grad. Es war schön warm.

    Jetzt sind es draußen 14 Grad+ und ich habe 20 Grad in den beiden Zimmern. Ohne dass ich die Heizung nutze. Es fühlt sich deutlich kälter an!

    Also heize ich auch jetzt nicht und ignoriere mein trügerisches Gefühl.

    Ich werde wie all die Jahre zuvor nicht vor Ende Oktober anfangen zu heizen.